Die SET hat mein Leben verändert

“Dass ich mich für das Tontechniker-Studium an der School of Entertainment and Technology (SET) entschieden habe, ist vielleicht dem Zufall zu verdanken. Aber, dass ich mich nach erfolgreichem Abschluss des Tontechniker-Kurses sogleich für den Medienkomponisten-Kurs eingeschrieben habe, war kein Zufall mehr, sondern vielmehr aufgrund meiner guten Erfahrungen mit dem Lernkonzept, das an dieser Schule angeboten wird. Im Sommer 2011 habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, mit welcher ich (auf dem zweiten Bildungsweg) meinem Songwriting ein stabiles Fundament in der Tontechnik geben konnte. Gleichzeitig konnte ich meinen Beruf als Englisch-Dozent nicht einfach fallen lassen – von etwas muss man bekanntlich ja leben… So war das online Angebot der SET für mich genau das Richtige.”

“Im Herbst fing das Semester an, und gleich ging die Lernkurve steil senkrecht nach oben. Ich erinnere mich dabei an ein Schlüsselerlebnis im ersten Monat. Nachdem ich alle Monats-Skripte brav durchgelesen hatte, beschloss ich den Abschlusstest 1 „Kontrolliere dein Wissen” durchzuführen. Aber – kaum eine Antwort gewusst… „Oh”, dachte ich, „hier geht es nicht um das Lesen des Lernstoffes. Hier geht es um das Lernen des Lesestoffes!” Also fing ich an wortwörtlich die Skripten auseinander zu nehmen, um mich mit ihren Inhalten vertraut zu machen. Für einen, der als Dozent normalerweise auf der anderen Seite der Schulbank steht, war dies keine Selbstverständlichkeit. Ich habe mir wirklich schwer getan, aber ich bin drüber geblieben. Hier ist der Online-Dozent Andi Lisibach hochlobend zu erwähnen. Mit seinen schnellen und stets professionellen Antworten begleitete er mich auf dem Weg vom „dummen” Fragensteller hin zum „guten” Fragensteller.

Aber ein Haufen Skripte und selbst ein klasse Online-Dozent machen keine überragende Schule aus. Dazu benötigt man die Chance, sich ins Studio begeben zu können und dort auch vor Ort von einem professionellen Produzenten unterrichtet zu werden. Ich bin mir darüber bewusst, dass ich Glück hatte, mich zu dem letzten Jahrgang zu zählen, der noch von sechs Präsenzphasen profitieren konnte. (Es gibt aktuell immerhin noch fünf, aber fünf ist nicht sechs.) Der Hauptdozent vor Ort war Christian Geschneidner. Er hat zwar viel zu viele Buchstaben in seinem Familienname (es gibt wirklich einfachere Wege „Schneider” zu schreiben), aber das ist sein einziger Fehler. Spaß beiseite: Christian ist ein Misch-Gott! Die Stunden mit ihm waren goldwert! Über die Schultern des Meisters zu schauen, während er einen Track vorführungsweise produziert, war schlicht und einfach eine Offenbarung.

Nach so viel des Guten über den Tontechniker-Kurs ist es hoffentlich klar, warum ich nach mehr „süchtig” war und deshalb unbedingt auch noch das Medienkomponisten-Studium machen wollte. Nichtsdestotrotz bin ich ein realistischer Mensch und habe mich selbst davor gewarnt, zu viel zu erwarten. Nach dem Motto: Wie kann denn „Kreativität” überhaupt unterrichtet werden? Um diese Frage zu beantworten, könnte eine Szene aus dem Unterricht von Christian Auer nützlich sein:
CHRISTIAN: (Steht vor seinem Masterkeyboard und sucht nach einer Begleitmelodie für ein mit den Teilnehmern gemeinsam entwickeltes Stück.) „Was meint ihr? Wie wäre es mit so was? (Spielt eine hübsche Phrase aus dem Nichts.) Oder vielleicht so was? (Spielt eine Variation des Vorgehenden, nur mit mehr Power.) Oder so was könnte gehen. (Spielt eine ganz andere Phrase – etwas eher Kämpferisches – wieder aus dem Nichts.) Na. Das ist albern. Aber so was… (Spielt…) Ja so was! (Spielt…) Das würde gehen. Oder was meint ihr?”
Was könnte man meinen: Geniereich – und lehrreich zum gleichen Teil. Denn man bekam einen Einblick in das, was Leonard Bernstein als „die unendliche Vielfalt der Musik” bezeichnet hat. Es geht alles, man muss es nur wagen.

Natürlich im Kurs zum Medienkomponisten dürfen auch die Skripte nicht fehlen. Mit diesen hat man die Möglichkeit zum Lernen des Lesestoffs, der von der Instrumentation und Orchestration bis hin zur Film- und Gamemusik reicht. Auf diesem Weg nimmt man in etwa fünfhundert Jahre Musikgeschichte einfach so mit (- dass ich mich als Punker der erster Generation je mit Modal Jazz auseinander setzen würde, hätte ich nicht für möglich gehalten! Aber ich muss zugeben: Miles Davis rocks!).
In schwarz auf weiß wird die folgende (und letzte) Aussage vielleicht etwas albern klingen, aber es ist nichts anders als die Wahrheit:

Die SET hat mein Leben verändert.

Ein Vorher/Nachher-Vergleich kann das, was ich damit meine, am besten illustrieren: Vorher habe ich gute Songs geschrieben, die ich dann mit sehr rudimentären Arrangements versehen habe. Jetzt schreibe ich bessere Lieder (der Beweis dafür wird demnächst im Netz zu sehen und hören sein: cheapjackrubbish.com) und die Arrangements haben nun zwar weniger Noten, aber dafür mehr Fülle. Das wäre mir nicht möglich gewesen ohne meine Teilnahme an den beiden SET-Kursen: Tontechniker (FH) und Medienkomponist (FH). Und ich bin der Schule, ihrer Leitung und ihren Dozenten unendlich dankbar dafür.”